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FCI - Standard Nr. 179 / 18.12.2006 / D 
BOURBONNAISER VORSTEHHUND (Braque du Bourbonnais) 


ÜBERSETZUNG: Frau Doris Czech, überprüft durch Herrn Uwe Fischer. 
URSPRUNG: Frankreich (Provinz Bourbonnais). 
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES: 21.02.2006

 

VERWENDUNG: Vorstehhund. 
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 7 Vorstehhunde. Sektion 1 Kontinentale Vorstehhunde, Mit Arbeitsprüfung. 
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Schon 1598 ist der Bourbonnaiser Vorstehhund bekannt (Histoire Naturelle d’ALDOVRANDI, Nationalbibliothek). Die damaligen Autoren beschreiben ihn als angenehmen Jagdbegleiter von rustikalem Aussehen und ebensolcher Gesundheit. Sein weißes Fell ist vollständig mit feinen braunen oder falbfarbenen Sprenkeln überzogen. Die Züchter der 1930er Jahre wollten eine verblasst fliederfarbene Farbe ebenso durchsetzen wie die Verpflichtung zu einer angeborenen kurzen Rute. Diese strenge Selektion hat die Existenz der Rasse bedroht. In den 1970er Jahren hat es sich eine Gruppe von Züchtern zur Aufgabe gemacht, für ein Überleben des Bourbonnaiser Vorstehhundes tätig zu werden. Der derzeitige Stand der Rasse erlaubt uns, die Zukunft dieser Rasse als zuversichtlich einzustufen. 
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Kurzhaariger Vorstehhund vom Typ „Bracke“, mittlere Körperproportionen mit Neigung zu einem gedrungenen Körperbau; kräftig, kompakt und muskulös, mittelgroß, vermittelt er dabei den Eindruck von Robustheit und Kraft, jedoch nicht ohne eine gewisse Eleganz. Die Silhouette der Hündin ist etwas weniger stämmig und eleganter. 


WICHTIGE PROPORTIONEN: Körperlänge gleich oder etwas größer als die Widerristhöhe. Tiefe der Brust gleich oder etwas mehr als die halbe Widerristhöhe. Länge des Fanges geringfügig kürzer als die des Schädels. 
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Zuhause ist er sanft und anhänglich. Auf der Jagd erlauben ihm seine Leidenschaft und seine Intelligenz, sich leicht an unterschiedlichstes Gelände und Wild anzupassen. Er versucht auf natürliche Weise mit hoher Nase die Witterung aufzunehmen, dabei zeigt er seine Fähigkeit zum nützlichen und präzisen Vorstehen. 
KOPF: Das wichtigste rassespezifische Merkmal ist seine so genannte „Birnenform“. Weder zu leicht noch zu schwer, im Einklang mit dem Körper. 
OBERKOPF: Der Schädel ist nach allen Seiten hin abgerundet. Die Seitenflächen sind gerundet, Scheitelbein und Jochbeinbogen gut entwickelt. Die Achsen des Schädels und des Nasenbeins verlaufen parallel oder nach vorne leicht divergent. Der Stop ist leicht betont. 
GESICHTSSCHÄDEL: Nasenschwamm: Groβ, mit gut geöffneten Nasenlöchern. Er steht manchmal über die Lotlinie der Lefzen hervor. Seine Farbe stimmt mit der des Haarkleides überein, ohne Pigmentverlust. Fang: Stark und an der Basis breit, sich zur Spitze hin leicht verjüngend und so eine Art Kegelstumpf bildend. Etwas weniger breit bei Hündinnen. Nasenrücken: Gerade oder sehr leicht konvex gewölbt. Lefzen: Nicht zu dick; die oberen Lefzen bedecken die unteren, ohne eine größere Falte im Mundwinkel zu bilden. Der Rand der Lefzen ist gut pigmentiert. Kiefer: Kräftig, von gleicher Länge, mit vollständigem Gebiss versehen, ein Scherengebiss bildend. Zangengebiss wird toleriert. 


Augen: Groβ, mehr oder weniger rund, haselnussbraun oder dunkel bernsteinfarben, abhängig von der Fellfarbe. Der Blick ist ausdrucksvoll, sanft und intelligent. Der Rand der Augenlider ist gut pigmentiert. Behang: Von mittlerer Länge, er kann bis zur Kehle oder leicht darüber hinaus reichen. Der ziemlich breite Ansatz befindet sich in Höhe der Augenlinie oder leicht darüber, was sehr geschätzt wird. Er liegt natürlich an der Wange an, dabei flach oder leicht nach innen eingerollt 
HALS: Nicht zu lang, muskulös, von guter Länge, harmonisch in die Schultern übergehend. Eine leichte Wamme wird toleriert. 
KÖRPER Obere Profillinie: Gerade, gut gefestigt. Gut ausgeprägter Widerrist. Rücken: Fest und sehr muskulös. Lenden: Kurz, breit und muskulös, gut geschlossen mit dem Rücken verbunden. Bei der Hündin ist die Lende etwas länger. Kruppe: Gerundet, mäßig geneigt, kraftvolle Muskulatur. Brust: Breit, lang und tief, reicht sie bis zur Ellbogenspitze oder ein wenig darüber hinaus. Das Brustbein erstreckt sich möglichst weit nach hinten. Die Rippen sind gut gewölbt. Die untere Profillinie steigt nach hinten an; die Flanke ist flach und wenig aufgezogen. 
RUTE: Einige Hunde werden ohne Rute geboren. Falls dies nicht der Fall ist, sollte die Rute an ihrer Basis gekürzt werden. Etwas tief angesetzt. In Ländern, in denen das Kupieren gesetzlich verboten ist, sollte die Rute im Stand unterhalb der oberen Profillinie getragen werden. 
GLIEDMASSEN 
VORDERHAND: Im Ganzen betrachtet: Sehr muskulös. Von vorne: Senkrecht gestellt. Schultern: Schräge Schulterblätter, eng an den Thorax anliegend. Feste, erkennbar hervortretende Bemuskelung. 


Oberarm : Eher lang und muskulös. Ellenbogen: Gut, aber nicht zu eng, am Körper anliegend, weder ein- noch ausgedreht. Unterarm: Gerade, muskulös, mit kräftigen, jedoch nicht groben, Knochen. Vorderfuβgelenk (Carpus): Kräftig. Vordermittelfuß: Im Verhältnis zum Unterarm sehr wenig geneigt. Vorderpfoten: Auf einer Linie mit dem Körper, gerundet oder löffelförmig, mit kräftigen, widerstandsfähigen Ballen, Zehen geschlossen und gewölbt, starke Krallen. 
HINTERHAND: Im Ganzen betrachtet: Kräftiger Knochenbau, sehr deutlich sichtbare Muskelmasse. Von hinten besehen: Senkrecht und parallel. Oberschenkel: Lang, stark bemuskelt, gut herabreichend. Knie: Kräftig, mit guter Winkelung zwischen Ober- und Unterschenkel. Unterschenkel: Muskulös, von etwa gleicher Länge wie der Oberschenkel. Sprunggelenk: Gut tiefstehend, kräftig und gut gewinkelt. Hintermittelfuβ: Senkrecht (vertikal) und kräftig, ohne jegliche Abweichung. Hinterpfoten: Identisch mit den Vorderpfoten. 
GANGWERK: Mittelmäβig raumgreifender Schritt; auf der Jagd ist die Gangart ein ausdauernder, ausgeglichener und geschmeidiger Galopp. 
HAUT: Weich, ohne zu dünn zu sein, ohne Faltenbildung. 
HAARKLEID 
HAAR: Fein, dicht und kurz; auf dem Rücken ein wenig gröber und manchmal ein wenig länger. Auf dem Kopf und an den Ohren muss das Haar feiner und kürzer sein.


FARBE: Die weiße Scheckung ist überwiegend mit feinen braunen (frühere Bezeichnung: „lie de vin“ = weinrot) Tüpfeln überzogen oder falbfarben (frühere Bezeichnung: Pfirsichbaumblüte) gesprenkelt, mit allen Schattierungen. Der Behang hat normalerweise die Grundfarbe, mehr oder weniger stark getüpfelt. Eine starke Vermischung von weißen und farbigen Haaren ist genauso zulässig, sie ergibt eine Schimmelung. 
Am Kopf wie auf dem gesamten Körper sind farbige Flecken nur in geringer Zahl und geringem Ausmaß zulässig. 
GRÖSSE : Widerristhöhe : Rüde : 51 - 57 cm. Hündin : 48 - 55 cm. Eine Toleranz von +/- 1 cm ist zulässig. 
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. 
ALLGEMEINE FEHLER IM KÖRPERBAU: • Gestrecktes Format. • Ohren (Behang) zu lang, zu stark eingerollt. 
SCHWERE FEHLER: • Insgesamt zu schwere oder zu leichte Knochen. Grobschlächtige Gesamterscheinung. • Kopf im Verhältnis zum Körper nicht passend. • Fang spitz und schmal. Lefzen zu groß, einen quadratischen Fang bildend. • Augen zu hell. • Haarkleid mit zu großen farbigen Flecken. Überdeutliche Platten auf dem Kopf. • Größe vom Standard abweichend (+/- 2 cm)